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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 11.403 mal aufgerufen
 Herpes Virus
Nada Maria Offline

Zauberfee


Beiträge: 372

15.04.2006 09:32
Hinr/Gehirnentzündung Antworten

Gehirnentzündung (Enzephalitis)

Was ist eine Gehirnentzündung?

Das Gehirn (rot) mit den Hirnhäuten (grau). Das Gehirn von oben gesehen.
Bei dieser Krankheit sind verschiedene Schichten des Gehirns entzündet. Diese Entzündung kann sich sowohl auf die graue als auch die weiße Hirnsubstanz erstrecken. In manchen Fällen sind auch die Hirnhäute, die so genannten Meningen (Meningoenzephalitis), betroffen.


Was sind die Ursachen einer Gehirnentzündung?

Die Ursachen einer Gehirnentzündung können vielfältig sein. Oft wird sie durch Viren ausgelöst (unter anderem Herpesviren, Masernviren, Mumpsviren, Grippeviren).

Zecken können Erreger übertragen, die zu einer Gehirnentzündung führen (FSME). Andere Auslöser können Bakterien oder Pilze sein.

In manchen Fällen tritt eine Gehirnentzündung als Folge einer anderen Krankheit auf (z.B. nach Multipler Sklerose, oder Sarkoidose).


Wer ist besonders gefährdet?

Säuglinge und ältere Menschen sind stärker gefährdet als andere Gruppen. Ebenso wie Menschen mit einem schwachen Immunsystem.


Was sind die Symptome einer Gehirnentzündung?

Je nach Schwere der Erkrankung:

Sehr starke Kopfschmerzen

Steifheit im Nacken/Rücken (Nackenschmerzen)

Plötzlich einsetzendes hohes Fieber

Sehstörungen

Bewusstseinsstörungen und psychische Störungen

In seltenen Fällen Krämpfe oder Lähmungen von Armen und Beinen

Bewusstlosigkeit


Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Besteht ein Verdacht auf Gehirnentzündung, müssen Blut und Rückenmarksflüssigkeit untersucht werden. In einigen Fällen ist es notwendig, eine Computertomographie (CT-Scanning) vorzunehmen.

Wie wird eine Gehirnentzündung behandelt?

Schwere Gehirnentzündungen müssen stets im Krankenhaus beobachtet und behandelt werden. Die Vorgehensweise richtet sich nach dem Auslöser der Entzündung.


Wie kann man einer Hirnentzündung vorbeugen?

Gegen eine ganze Reihe von Erregern gibt es vorbeugende Schutzimpfung (z.B. FSME = "Zeckenimpfung",


--> --> Nada Maria

Das meiste haben wir gewöhnlich in der Zeit getan; in der wir meinen, nichts getan zu haben.
-Marie von Ebner-Eschenbach-

Nada Maria Offline

Zauberfee


Beiträge: 372

15.04.2006 09:32
#2 RE: Hinr/Gehirnentzündung Antworten

Zu welchen Komplikationen kann es kommen?

Infektion der Wunde durch Bakterien
Ausbreitung der Krankheit zu den Augen mit möglicher Herabsetzung der Sehstärke (Herpes corneae)
Zu einer ausgesprochen schweren Ausbreitung kann es bei Kindern kommen, wenn ihre Haut durch Ekzeme bereits vorgeschädigt ist.
Gehirnentzündung durch Herpes
Der schwerste Herpesverlauf liegt dann vor, wenn die Abwehr des Patienten stark geschwächt ist, beispielsweise durch eine Chemotherapie oder bei Aids-Patienten.
Bei floridem Herpes genitalis sollte im Rahmen einer Schwangerschaft die Entbindung über einen Kaiserschnitt angestrebt werden, da sich das Neugeborene bei Durchtritt durch den Geburtskanal mit dem Virus infizieren kann. Dies kann beim Neugeborenen zu einem schweren Krankheitsbild mit einer Sterblichkeit von 30 Prozent führen.


Was sollte man selbst bei Lippenherpes beachten?

Vermeiden Sie die Berührung der Fieberbläschen, diese können auch auf andere Stellen des Körpers (wie etwa Finger oder Genitalbereich) übertragen werden.
Nach einer Berührung der Bläschen Hände waschen.
Allgemein gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher Kost, Sport und ausreichend Schlaf stärkt das Abwehrsystem des Körpers.
Trinkgefäße nicht mit anderen gemeinsam benützen.


Was kann der Arzt tun?

Der Arzt untersucht, ob eine Behandlung erforderlich ist. Die Behandlung sollte so früh wie möglich einsetzen, das heißt, sobald man die ersten Anzeichen von Fieberblasen bemerkt.
Lokal kann man die Fieberbläschen mit antiseptischen Zusätzen trockenpinseln oder eine virustatische Creme auftragen.
In wiederholten Fällen von schwerem Lippenherpes wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise virustatische Tabletten verordnen.


Prognose

Eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) mit HSV Typ 1 (selten HSV Typ 2) kann unter Umständen lebensbedrohlich sein. Dieses Risiko ist allerdings sehr gering.
In der Regel ist die Prognose gut.


Autorin: Univ. Prof. Dr. Daisy Kopera


--> --> Nada Maria

Das meiste haben wir gewöhnlich in der Zeit getan; in der wir meinen, nichts getan zu haben.
-Marie von Ebner-Eschenbach-

Nada Maria Offline

Zauberfee


Beiträge: 372

15.04.2006 09:33
#3 RE: Hinr/Gehirnentzündung Antworten

Meningitis (Hirnhautentzündung)
OA Dr. Michael Augustin


Was ist eine Meningitis?


Gehirn und Rückenmark sind außen von einer Schutzhülle aus Bindegewebe umgeben, den so genannten Hirn- bzw. Rückenmarkshäuten (Meningen). Diese können sich durch unterschiedliche Erreger entzünden, man spricht dann von einer Meningitis. Ist auch das Gehirn selbst mitbetroffen, wird dies Meningoenzephalitis genannt (encephalon, gr. = Gehirn). Eine Meningitis ist immer als Notfall zu betrachten, da sie sich innerhalb weniger Stunden massiv ausbreiten und unbehandelt zum Tod führen kann! Bei einem Auftreten der unten genannten Symptome ist daher unmittelbar ein Arzt zu konsultieren.


Wie bekommen Sie Meningitis?

Die häufigsten Erreger sind Bakterien und Viren, seltener sind auch Pilze oder Parasiten die Ursache.

Unter den Bakterien kommen vor allem Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae in Frage. Es ist nicht geklärt, warum völlig gesunde Menschen plötzlich eine bakterielle Meningitis bekommen. Die Keime werden im allgemeinen durch Tröpfcheninfektion, d.h. etwa durch Niesen oder Husten, übertragen. Gelegentlich kann es aber auch zu einer direkten Fortleitung kommen, so zum Beispiel bei Kopfverletzungen mit Schädelbruch, aber auch bei Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen. In diesem Fall sind meist Staphylokokken die Erreger.

Eine virale Hirnhautentzündung wird oft in Verbindung mit einer anderen Viruserkrankung beobachtet. Beispielsweise haben 40 Prozent der Mumpspatienten eine virale Meningitis. Die bekannteste virale Meningoenzephalitis ist die so genannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die meist durch Zeckenstiche übertragen wird. Auch die Neuroborreliose wird auf Grund des Krankheitsverlaufs zu dieser Gruppe gezählt, obwohl der Erreger - die Borrelia burgdorferi - eher zur Gruppe der Bakterien zu zählen ist.


Welche Symptome treten auf?

Kardinalsymptome sind Fieber, Kopfschmerz und Nackensteifigkeit. Dazu kommen oft Müdigkeit, Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Licht- und Lärmempfindlichkeit, eventuell auch Übelkeit und Erbrechen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es schließlich zu Benommenheit bis hin zum Koma kommen. Insbesondere wenn das Gehirn mitbetroffen ist (Meningoenzephalitis), können auch epileptische Anfälle zum klinischen Erscheinungsbild gehören.

Bei kleinen Kindern können die Krankheitszeichen geringer ausgeprägt sein. Hier stehen häufig Bauchschmerzen im Vordergrund, manchmal auch Krampfanfälle.

Bei der Meningokokken-Meningitis können kleine Blutungen in der Haut auftreten. Diese werden Petechien genannt. Die Hautblutungen sind ein Zeichen dafür, dass die Bakterien in die Blutbahn gelangt sind. Dieser Zustand ist äußerst ernst und muss sofort von einem Arzt notfallsmäßig behandelt werden.


Was können Sie selbst tun?

Selbsthilfe ist bei Hirnhautentzündung nicht möglich.

Haben ein Kind oder ein Erwachsener hohes Fieber, Nackensteifigkeit und einen beeinträchtigten Allgemeinzustand, dann sollten Sie umgehend den Notruf unter der Telefonnummer 144 alarmieren.


Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Bei Verdacht auf Hirnhautentzündung muss eine Lumbalpunktion durchgeführt werden. Dabei wird zwischen dem dritten und dem vierten Lendenwirbel mit einer speziellen Punktionsnadel aus dem Subarachnoidalraum im Rückenmarkskanal etwas von der Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umspült (dem so genannten Liquor cerebrospinalis), entnommen, um sie auf Infektionszeichen und Krankheitserreger zu untersuchen. Außerdem wird der Arzt eine Blutprobe entnehmen.


Wie wird eine Hirnhautentzündung behandelt?

Die bakterielle Meningitis wird mit Antibiotika behandelt, die direkt in die Venen gespritzt werden. Welches Antibiotikum benutzt wird, hängt davon ab, welche Bakterien die Hirnhautentzündung ausgelöst haben. Da der Erregernachweis erst nach etwa einer Woche gelingt, wird anfangs mit einer breit wirksamen Kombination aus mehreren Antibiotika therapiert.

Bei Meningokokken-Meningitis müssen auch die Familienangehörigen vorbeugend Antibiotika nehmen. Diese Behandlung gibt nur einen momentanen Schutz. Die Meningokokken sind ein normaler Bestandteil des Nasenrachenraumes und kehren als solche schnell wieder zurück.

Die virale Meningitis kann mit Ausnahme der Borreliose (die durch ihre Verlaufsform den viralen Meningitiden gleicht und z.B. auf Penicillin anspricht) nur symptomatisch behandelt werden. Umso wichtiger ist daher ein ausreichender Impfschutz gegen die FSME.


Prognose

Die bakterielle Hirnhautentzündung ist eine gefährliche Krankheit. Bleibt sie unbehandelt, verläuft sie fast immer tödlich. Aber auch trotz bestmöglicher Behandlung sterben immer noch fünf bis 15 Prozent der Patienten, da sich die Krankheit in einigen Fällen sehr schnell entwickelt. Ist der erste kritische Tag überstanden, sind die Heilungschancen gut.

Die virale Hirnhautentzündung verläuft meist gutartiger, der Heilungsverlauf ist jedoch häufig langwieriger.

Das wichtigste ist, die Symptome zu kennen und gegebenenfalls schnell zu handeln.

Das Bild zeigt das Gehirn im Querschnitt.
Das Gehirn ist von Hirnhäuten umgeben (siehe Pfeil). In genau diesen Hirnhäuten kann eine Entzündung entstehen.


--> --> Nada Maria

Das meiste haben wir gewöhnlich in der Zeit getan; in der wir meinen, nichts getan zu haben.
-Marie von Ebner-Eschenbach-

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